Du bist deine eigene Quelle

04.08.2013 21:38

Mir stellt sich die Frage warum suchen wir immer nach Anerkennung, nach Liebe, nach Glück und Zufriedenheit? Wo soll man sie finden? Bei jemand anderem oder irgendwo in der Welt?

 

Wir streifen umher, suchen überall danach doch finden tut man nichts. Vielleicht macht man ein Abenteuer, reist um die Welt oder macht verrückte Sachen. Hin und wieder schaffen wir es und wir sind phasenweise völlig zufrieden, aber nur aufgrund dessen, dass wir uns abgelenkt haben, von dem was uns wirklich beschäftigt. Man ist in diesem Fall abhängig.

Um seinen Wert zu steigern, den gefühlten Selbstwert, suchen wir nach Anerkennung und wenn niemand einen anerkennt? Was ist dann? Man fühlt sich wert- und nutzlos.

Du gehst arbeiten, du versuchst etwas besonders toll zu machen, aber nicht um dich selbst glücklich zu machen, sondern um Anerkennung zu erlangen. Deine Arbeit macht dich nicht glücklich, es geht nur um Geld oder Ansehen.

Man versucht alles, um anderen zu gefallen. Man schiebt seine Probleme auf andere. Seine eigenen Gefühle macht man abhängig von anderen.

Man erkennt schon, wenn man mal darüber nachsinnt, wie verrückt das alles ist. Dann hört man immer wieder von den Jugendlichen, ich mache was ich will oder ich lass mir von niemandem etwas sagen. Aber genau diese Leute sind diejenigen die ständig für ihren Aufstand bewundert werden wollen.

Ich schaue in Facebook und alle möglichen Posts tauchen auf, wo man nur darauf aus ist geliked zu werden. Was ist das was man will? Likes? Für was? Brauchst du die Bestätigung von anderen, damit du sichergehen kannst, dass das was du tust besonders toll, besonders bewundernswert ist?

 

Vergisst man da nicht etwas? Du willst glücklich sein, kannst das aber nur wenn andere zu dir aufsehen? Das ist ziemlich schwach, findest du nicht?

Du hast ein enormes Potenzial in dir. Du musst es nur erkennen und fördern. Nicht der anderen wegen, sondern deinetwegen. Du hast die Kraft in dir, die dich glücklich machen kann, du hast die Energie etwas zu erschaffen. Warum benutzen wir sie nicht?

 

Es wird uns anerzogen von klein auf, das man nur etwas Besonderes ist, wenn man Erfolg hat, wenn man besonders gut in der Schule oder im Sport ist. Nur wenn du Leistung bringst, die gerne gesehen und anerkannt wird, zählst du etwas. Du beginnst nach Anerkennung zu suchen und dann wird man zum Bettler. Dein Ansehen dient dir dazu dich gut zu fühlen, bekommst du es aber nicht mehr fällst du in ein Loch. Es ist ein auf und ab, hin und her.

Es gibt dann noch die Aussteiger, die den ganzen Mist nicht mehr machen wollen. Aber sie bilden eine neue Gesellschaft, dann braucht man dort wieder Anerkennung, um für die Aussteiger etwas darzustellen.

Um in dieser Gesellschaft respektiert zu werden muss man nur noch kaputter sein. Es ist alles cool was dagegen ist, aber mit deiner Abneigungshaltung willst du wieder nur Anerkennung. Sie macht dir Mut, zu wissen, dass du alles richtig machst. Kommt nichts zweifelst du an dir. Um Ansehen von Idioten zu bekommen musst du dich nur nach ihnen richten.

 

Mal sind wir verliebt und man meint ohne den anderen geht es nicht. Mal sind wir wütend und dann ist der Andere schuld. Wir sind traurig und schuldig gemacht wird wieder der Andere.

 

Man bemerkt schon, wie abhängig man eigentlich ist. Schau mal tief in dich, man erkennt, dass das was man tut nicht so ganz aus dem eigenen Willen heraus geschieht. Du machst vielleicht eine Arbeit, die dir überhaupt keinen Spaß macht, aber sie bringt Geld oder sie ist angesehen, nur deshalb machst du sie. Sei ehrlich, was hast du davon? Tief in dir schlummert die Unzufriedenheit, du weißt es eigentlich ganz genau und solange du Anerkennung bekommst, ist sie der Ersatz, damit du dich wenigstens ein bisschen besser fühlst.

 

Du hast tief in dir eine Stimme, deine Stimme, manchmal hörst du sie ganz leise flüstern. Mach die Ohren auf und lausche ihr. Sie sagt dir was dich glücklich macht, sie sagt dir wohin es geht. Nicht die anderen. Woher soll ein anderer Mensch wissen was das Beste für dich ist? Nur du kannst es wissen.

Such dir Arbeit, die dich erfüllt, die du gerne machst, nicht des Geldes wegen, sondern nur aus der Freude an der Arbeit heraus. Vielleicht bekommst du Anerkennung, doch die brauchst du eigentlich nicht. Es reicht dir der Spaß an dem was du tust.

Es kommt auf dein eigenes inneres Gefühl an. Es geht hier nicht nur um Arbeit, sondern um deinen gesamten Alltag. Geh deinen Weg, es ist nicht wichtig, was die Anderen sagen, sie können ja nicht in dich hineinschauen. Werde ein wirkliches Individuum, kein Pseudodraufgänger. Man muss nicht gegen etwas sein, ganz und gar nicht. Man muss auf seinen eigenen Füßen stehen, seinen Weg gehen, nicht den eines anderen. Alles was du brauchst ist Mut und etwas Neugier.

Forsche in dir was dich bewegt, was dich tief berührt. Wenn dir etwas besonders viel Spaß macht spürst du es, das ist es.

Werde aufmerksamer bei dem was du tust, dann spürst du ob es etwas für dich ist oder nicht.

Es muss ein Selbstzweck sein, eine Freude an sich, die ohne äußere Meinungen besteht.

 

Auch bei den Gefühlen ist es so. Jemand beleidigt dich, jemand beschimpft dich und du wirst wütend. Aber woher kommt der Ärger? Warum kann dich überhaupt jemand beleidigen? Es ist nicht richtig jemanden zu beleidigen, aber ist es richtig dasselbe daraufhin zu tun? Er beschimpft dich und du beschimpfst ihn. Wer hat Recht? Warum überhaupt darauf reagieren?

Manch einer wird jetzt sagen, um zu zeigen, dass man sich nicht Kleinkriegen lässt. Schauen wir uns das doch mal genauer an. Um jemanden zu beleidigen muss man sich angegriffen fühlen, man fühlt sich minderwertiger oder schwächer als der Andere. Einem Ebenbürtigen braucht man nicht anzugreifen, man ist auf Augenhöhe und man akzeptiert die Tatsache. Das heißt der Beleidigende stellt sich schon durch den Angriff unter dich, wenn du jetzt darauf eingehst, stellst du dich auf seine Stufe, machst dich kleiner als du bist. Du willst ihm beweisen, dass du stärker bist. Wärst du stärker, würde es dich kalt lassen. Warum sollte es dich auch berühren? Er mag dich nicht? Ist doch in Ordnung, man kann nicht jedem passen. Also gehst du weiter, du kannst es ignorieren.

 

Du bist verliebt und sagst, ohne den Anderen kann ich nicht, ohne ihn dreht sich die Welt nicht weiter. Ganz ehrlich gesagt dreht sich die Welt sogar weiter, selbst wenn du nicht wärst, aber das ist ein anderes Thema. Es geht hier darum, wieso man sich so abhängig von jemandem macht.

Du bist wütend, verliebt traurig, niedergeschlagen, schau nach woher das Gefühl kommt. Kommt es weil anderer dich ablehnt? Warum belastet dich das so?

Wenn du beobachtest woher diese Gefühle kommen, wird dir klar, dass sie in dir sind. Es ist Energie die in dir fließt, diese Energie hast du in der Hand. Dich beleidigt jemand und du siehst die Wut aufsteigen, es liegt in deiner Hand, was du tust. Willst du zuschlagen? Oder willst du den Moment nutzen und herausfinden warum dich die Beleidigung stört?

Jemand nimmt dir etwas weg, schaust du zu, beobachtest was in dir passiert, warum es dich so verletzt? Oder gehst du in den Angriff wirst blind vor Wut und weißt irgendwann gar nicht mehr für was du eigentlich kämpfst?

Lass die Wut ruhig da sein, nutze sie um an die Quelle zu gehen. Man sieht das alles immer zu oberflächlich. Wut ist da, man will nicht wütend sein, man unterdrückt sie und sie taucht irgendwann in stärkerer Form auf. Trauer ist da, man will nicht traurig sein und man unterdrückt sie. Man frisst alles in sich hinein und wird krank.

Erstens muss man akzeptieren das Wut und Trauer genauso zum Leben gehören wie Liebe und Freude. Man will nur immer das positive, das vermeintlich negative wird verdrängt. Aber man muss sich im Klaren sein, dass diese Gefühle trotzdem in einem sind nur jetzt werden sie erst gefährlich, denn sie tauchen ab ins Unterbewusste, es schlummert und wartet darauf zu explodieren. Irgendwann kollabiert man oder wird krank. Alles was man unterdrückt und in sich hineinfrisst setzt sich irgendwo in dir ab, es ist nicht weg, es ist nur unsichtbar.

Zweitens sind diese so genannten negativen Gefühle eigentlich gar nicht so negativ. Sie zeigen dir nur Störungen an, sie zeigen dir wo es etwas in dir gibt was noch bearbeitet werden muss. Man braucht aber den Mut, sich diesen Gefühlen zu stellen. Jedoch wird man reich belohnt, wenn man es tut. Du wirst traurig und wütend auf jemanden, weil er dir etwas weggenommen hat? Schau es dir an, stell dich dem Ganzen. Man stellt fest man hat sich mit etwas so sehr identifiziert, dass es zu einem Teil von einem geworden ist. Das ist Besitzdenken. Nur durch Besitzdenken entsteht Eifersucht und Neid. Und daraus wiederum entsteht Wut.

Drittens bist du die Quelle für diese ganzen Gefühle. Du kannst entscheiden, ob du dich ständig in Selbstmitleid und Wut baden willst. Du lässt dich leicht provozieren? Das ist deine eigene Schuld, nicht die der anderen. Du wirst schlecht behandelt, es ist deine Entscheidung, dir das gefallen zu lassen, du kannst gehen, warum tust du es nicht? Brauchst du die Anderen? Stell dich deinen Ängsten, deiner Wut, deiner Trauer und entscheide dich dann was du tun willst. Gib den Gefühlen Kraft, die du magst, aber unterdrücke nicht diejenigen, die du nicht so gern hast. Du entscheidest, ob du dich weiterhin mit Selbstmitleid und Wut abgeben willst oder ob du der Freude deine Energie widmest.

 

Fang an dein Leben in die eigene Hand zu nehmen, gehe deinen Weg, mit deinen Füßen, bettle nicht um Anerkennung sondern, hör auf deine eigene Stimme. Übernimm die Verantwortung für das, was du tust und schiebe es nicht auf die Anderen. Du hast die Kraft in dir, vertrau dir. Hab Achtung vor dir. Bringe dir Respekt entgegen. Nicht die Anderen müssen stolz auf dich sein, sondern du.

Denn du bist deine eigene Quelle!