Feuer im Herzen

04.02.2015 17:27

Der Regen strömt und prasselt nieder, Kälte zieht die Füße entlang nach oben auf. Eisiger Wind auf dem feuchten Gesicht. Die Menschen ziehen die Köpfe ein, sehnen sich nach Sommer, doch in mir steigt etwas auf. Meine tauben Finger greifen nach den Beeren der Schlehe, während mir das kühle Nass entgegen strahlt. Die Vögel schauen neidisch, plustern sich auf.

Ein Lächeln durchstrahlt mich, ergreift auch mein Gesicht. Hallo Leben es ist schön mit dir hier zu sein!

Auf meinem Weg durch diese Welt stehe ich oft im Regen, an andern Tagen strahlt mir die Sonne entgegen. Ewig wandelnd, niemals gleich. Manchmal einsam in finsterer Nacht, dann extatisch, verzaubert, Himmelsgleich.

Wie oft hör ich, warum machst du das alles? Es ändert sich doch sowieso nichts! Und es beginnen Diskussionen. Und manchmal, ja manchmal wanke ich auch, wenn der Sturm besonders laut heult.

Ist es alles richtig was man so tut? Haben die anderen vielleicht Recht, wenn sie sagen ach du und deine Regenbogenwelt. So sind die Menschen nicht? Ist das wahr?

Ich weiß es nicht. Ist es wichtig? So gehe ich durch die Straßen und schau in grimmige, ausdruckslose Gesichter. Und glitzert es da im Schaufenster, flackert kurz ein halblebiges Lächeln auf, ja unter der Kruste scheint es noch etwas zu geben. Man sagt heutzutage geht es uns so gut, wir haben alles was man sich wünschen kann. Der mittelalterliche Traum vom Schlaraffenland wurde wahr.

Doch heute können wir nicht mehr in Ruhe sein, ständig braucht man Bespaßung und Geräusche, Brot und Spiele. Lange habe ich mich gefragt warum ist das so?

Wenn es ruhig wird und wir feststellen wir haben die ganze materielle Welt für uns, alles können wir uns kaufen, dann merken wir aber hinter alldem kommt nichts mehr. Die Bilder der Seele gingen verloren. Unfähig den göttlichen Funken zu erkennen, der in alledem steckt.

Und wenn man diesen Funken nirgends in sich findet, dann sucht man in der weiten Welt. Dann füllt man die Leere einfach mit materiellen Dingen und es wird und wird nicht voller in uns und wir werden gierig und sehen verzweifelt einen lächelnden Menschen, der so einfach das tut was er meint was er tun müsste.

Wer nimmt es einem übel, das wir so traurig und unzufrieden sind? Ja es ist richtig auf der materiellen Welt haben wir alles, aber diese Welt ist nur ein kleiner Teil und das wissen wir.

Wir haben das verloren, was uns Sinn gibt. Wo sollen Werte herkommen? Wir haben ja selbst keine. Willkürlich aufgestellte Regeln, die haben wir. Doch wer lebt noch für sich und das was er sein will? Dann hört man Sätze wie: „Das bringt nichts“ oder „wir können da sowieso nichts machen“. Natürlich, wer so denkt!

In dem Wahn, das Sinngebende im Materiellen zu finden, stolpern wir in diese Leere und ist der Drang selbstständig zu sein nicht in einen Egotrip umgeschlagen, in einer schier endlosen Schleife von Habgier und Eifersucht? Wir arbeiten uns tot für wen?

Die Gesamtheit, das Ganze ist kühlen Einzelfakten gewichen. Heute wird alles errechnet und verbalisiert. In Schubladen gepackt und nett beschriftet.

So geht leben im 21. Jahrhundert!

Man kann fragen warum tut man das alles?

Gibt man dann dem Moment eine Chance. Du stehst da, in strömenden Regen und plötzlich ist es egal ob die Sonne scheint, die Welt untergeht oder die Erde bebt. In dir steigt etwas auf und du willst gehen, gehen, gehen soweit die Füße tragen. Eine Energie durchströmt einen, Kraft steigt auf und man hat den Mut authentisch seinen Weg zu gehen!

Hab nur Mut, geh in diese Leere und sie offenbart dir alles. Hier kann man nicht mehr sagen Warum und Weshalb hier ist etwas einfach da. Hier hören Worte auf, es leben die Bilder deine Seele erwacht. Und mit ihr kommt eine neue Welt, die viel weiter und viel tiefer geht als das was da im Schaufenster blinkt. Hier brennt ein Feuer, es verbrennt all die Sorgen die du dir unnötigerweise gemacht hast.

Es gehört eine Prise Mut dazu und einfach mal die Gedanken und Hektik beiseite zu lassen. Man lässt sich auf sein Wesen ein, ob es weint oder lacht und während man hinein sinkt, entflammst du! Gib dem Moment einen Wert und deine Zeit. Das Ideal bist du! Das bist du und das macht Sinn!

Du fragst mich warum ich all das mache?

Ich trage ein Feuer im Herzen!