Schicksal, Gott oder alles Ausrede

29.05.2013 20:12

„Das Schicksal hat es so gewollt“…und schon wird eine Sache als unabänderlich anerkannt.

„Ist Gott furchtbar oder warum tut er den Menschen so schreckliches an“, wurde ich neulich gefragt.

Das sind ganz übliche und gebräuchliche Redewendungen und sie vereinfachen einiges um ein vielfaches. Es ist ja auch immer so einfach zu sagen, jemand anderes sei Schuld und nicht ich. Richtig? Natürlich, man hat keine Verantwortung.

Schicksal und Schuldzuweisung sind eigentlich sehr ähnlich, Schicksal bedeutet jemand anderem, etwas höherem die Schuld zu geben, ist es nicht so?

 

Sind wir doch mal ehrlich, Schicksal oder Gott wird so oft verwendet, um sich ein besseres oder gar reines Gewissen zu verschaffen. Mir geht es hier gar nicht so sehr um das Schicksal oder Gott im Allgemeinen, sondern darum, dass alles nur als Ausrede benutzt wird. Die Menschen wollen Freiheit, die Menschen meinen, sie sind so intelligent, aber wenn es um Verantwortung geht schiebt man mal eben das Schicksal vor. Das ist lächerlich.

Schaut euch doch mal Situationen an, bei denen man meinen könnte da hat noch jemand anderes seine Finger im Spiel. Was fällt einem auf? In den meisten Fällen hat man irgendetwas dazu beigetragen, meistens unbewusst. Dann kommen noch ein paar Zufälle, ob im Guten oder im Schlechten, dazu und schon habt ihr euer Schicksal.

Es hat auch etwas mit der Einstellung zu tun. Anscheinend meint es das Schicksal gut mit mir, ich habe Arbeit, die mir Spaß macht, ich hab ständig Glück, hab eine wundervolle Freundin, mein Leben läuft gut. Alles bloß Schicksal oder hab ich den Weg eingeschlagen und richte meine Aufmerksamkeit auf das Gute im Leben?

Achtet mal auf eure Einstellung, seht ihr das Schöne, das Gute oder seht ihr das Hässliche und Schlechte? Seid ihr bereit Verantwortung für euch zu übernehmen oder lasst ihr andere machen?

Liebst du das Leben mit allem was dazu gehört oder vegetierst du vor dich hin, lenkst dich hier und da ab, damit du nicht einsam bist?

 

Schicksal hin oder her, ob es so etwas gibt oder nicht, spielt keine Rolle. Es spielt eine Rolle ob man bereit ist Selbstbestimmt und Eigenverantwortlich zu leben. Denn das entscheidet, wohin der Weg geht. Vielleicht kommst du in die Hölle, wenn du dies und jenes tust oder nicht tust, vielleicht sitzt Gottvater im Himmel und urteilt über dich, doch dann Frage ich mich was das für ein Gott ist. Ein Gott der verurteilt, ein Gott der straft, weil du ihm nicht gehorchst. Was wäre das für ein erbärmlicher Gott? Gott ist in uns und zwar in jedem von uns, wir sind göttlich jeder Einzelne, warum soll ich mich nicht frei entfalten, als das was ich bin, sondern als Knecht leben?

Nimm dein Schicksal in die eigene Hand und lass dir nicht verklickern, dass das so nicht läuft. Denn das ist Gerede von Leuten, die dann plötzlich keine Macht mehr über dich haben.

Und wenn etwas nicht so läuft, dann schmeiß nicht das Handtuch, mach die Augen auf und schau genau hin, man entdeckt das Gute immer wieder. Lass dich nicht hängen, glaub an dich. Wahrscheinlich hast du selbst eine gewisse Mitschuld, steh dafür ein, sei ehrlich zu dir, war es wirklich irgendetwas anderes oder hättest du es auch kommen sehen können? Entscheide selbst, was du aus dir machst.

 

Wenn dir dann mal etwas passiert, wo man nie gedacht hätte das so etwas möglich sein soll, wo du nicht weißt warum passiert das. Dann nimm es an, als Geschenk an dich.

Vielleicht triffst du eine wundervolle Person und du meinst jemand muss dir das als Präsent gegeben haben, dann überleg nicht lange, nimm es an. Nicht als Schicksal, sondern als Resonanz auf dein Wesen. Denn man zieht an, was man ausstrahlt.